KONZENTRATIONSLAGER
Konzentrationslager (KZ oder KL) verkörperten wie keine andere Institution des Dritten Reiches den Geist des Nationalsozialismus. Zwischen 1933 und 1945 wurden vom nationalsozialistischen Regime und seinen Verbündeten mehr als 44.000 Lager und andere Inhaftierungsstätten (einschließlich Ghettos) errichtet. Sie bildeten ein besonderes System der Beherrschung mit eigener Organisation, eigenen Regeln, eigenem Personal und einem eigenen Akronym: In offiziellen Dokumenten wurden sie oft als „KL“ bezeichnet, das härter klingende „KZ“ wurde erst im Nachkriegsdeutschland zur Standardabkürzung. Konzentrationslager sind nicht gleichbedeutend mit der Shoah, selbst wenn die Geschichte der beiden eng zusammenhängt. Der Terror gegen die Jüdinnen und Juden entwickelte sich weitgehend außerhalb der Konzentrationslager, erst im letzten Jahr des Zweiten Weltkriegs befand sich die Mehrzahl der jüdischen Opfer, die bis dahin überlebt hatten, in einem Konzentrationslager. Die überwiegende Mehrheit der bis zu sechs Millionen Jüdinnen und Juden, die unter dem NS-Regime ermordet wurden, kam anderswo um, erschossen in Gräben und Feldern irgendwo in Osteuropa oder vergast in besonderen Vernichtungslagern wie Treblinka, die meistens getrennt von den Konzentrationslagern operierten.