19.00 Uhr | Alte Pinakothek

3. Themenkonzert: Vom Rechten und Richten

Konzert

Konzert

3. Themenkonzert: Vom Rechten und Richten

Finden Sie hier eine Anfahrtsbeschreibung
Bitte beachten Sie, dass der Einlass erst um 18.30 Uhr beginnt.

BMW GLOBAL Partner

Programm

Joseph Haydn
Trio B-Dur Hob. V:8

Ernst Krenek
Streichtrio in zwölf Stationen op. 237

Ernst v. Dohnányi
Serenade für Streichtrio C-Dur op. 10

Im monumentalen Ölgemälde des Jüngsten Gerichts in der Alten Pinakothek verhandelt Peter Paul Rubens nicht nur theologische Fragen des endzeitlichen Richtens, sondern ebenso Grundfragen des weltlichen Rechts. Seine Freundschaft zu Hugo Grotius, dem Vordenker der modernen Naturrechts- und Völkerrechtslehre, bildet den Ausgangspunkt der Überlegungen zum Jüngsten Gericht und dem Tod des Seneca im Rubenssaal. Wie hat  sich die Vorstellung des Rechts von der Theologie gelöst? Wie hat die von dem sterbenden Seneca verkörperte stoische Lehre vom ethisch-rechtlichen Handeln, die sowohl Gelassenheit gegenüber dem Tyrannen als auch  die Freiheit des Individuums fordert, zur Entwicklung der Autonomie des Rechts beigetragen? Die Metamorphose und Maskierung des Seneca in einen christlichen Märtyrer und der Zusammenhang von Psyche, Physis und  Affekt im Jüngsten Gericht werden mit den zeitgenössischen Reflexionen über Grundpflichten der Bürger und öffentliche Gewalt in Verbindung gebracht.

Carolin Behrmann, geboren in Hamburg, studierte Kunstgeschichte, Philosophie und Europäische Ethnologie in Tübingen, Bologna und Berlin. Sie war Mitarbeiterin am Institut für Kunst- und Bildgeschichte an der  Humboldt-Universität zu Berlin, wo sie mit einer Arbeit über Bildstrategien des Jesuitenordens im 16. Jahrhundert mit einem besonderen Fokus auf Fragen der Evidenzvorstellungen im Recht promoviert wurde. Nach  Forschungsaufenthalten in Rom, Paris, Los Angeles und Lehre an der Humboldt-Universität und der Universität Basel hat sie seit 2014 eine W2-Minerva-Position der Max-Planck-Gesellschaft inne.