Pina Bausch
Choreographin
Philippine „Pina“ Bausch wurde 1940 in Solingen geboren. Nach ersten Erfahrungen im Solinger Kinderballett begann Pina Bausch im Alter von 14 Jahren ihre Tanzausbildung an der Essener Folkwang Hochschule unter Kurt Jooss. 1958 wurde sie mit dem Folkwang-Leistungspreis ausgezeichnet und ging 1959 als Special Student an die Juilliard School of Music nach New York. Zu Pina Bauschs Lehrern gehören u.a. Antony Tudor, José Limón und die Tänzerinnen und Tänzer der Compagnie von Martha Graham. Antony Tudor engagierte Pina Bausch an die Metropolitan Opera. Nach zwei Jahren bat Kurt Jooss sie, nach Essen zurückzukehren. Als Gast choreographierte sie erste Arbeiten für Wuppertal. Zur Spielzeit 1973-74 engagierte sie der Wuppertaler Intendant Arno Wüstenhofer als Leiterin des Wuppertaler Balletts, das sie schnell in "Tanztheater" umbenannte. Zu einem Meilenstein wurde ihre Choreographie von Igor Strawinskys Le Sacre du Printemps (1975), das das Bayerische Staatsballett in der Spielzeit 2024-25 in den Spielplan nimmt. 1980 starb Pina Bauschs langjähriger Lebensgefährte, Bühnenbildner und Kostümentwickler Rolf Borzik. Nach seinem Tod übernahmen Peter Pabst (Bühne) und Marion Cito (Kostüme) seine Arbeit. International entstanden mit der Wuppertaler Compagnie zahlreiche Koproduktionen wie z.B: Der Fensterputzer in Hongkong, Masurca Fogo mit Lissabon und Água mit Brasilien. Für ihre Arbeit wurde Pina Bausch mit zahlreichen Preisen und Ehrungen ausgezeichnet, u.a. mit dem Bessie Award in New York (1984). Sie gehörte zu den wichtigsten Tanzschaffenden ihrer Generation mit einem bis in die Gegenwart reichenden Einfluss auf die nachfolgenden Generationen von Choreographinnen und Choreographen. Als erstes Ensemble erarbeitete sich das Bayerische Staatsballett Pina Bauschs Choreographie Für die Kinder von gestern, heute und morgen zur Ballettfestwoche im April 2016. Davor war das 2002 uraufgeführte Stück nur mit der Compagnie des Wuppertaler Tanztheaters zu sehen gewesem, das Pina Bausch bis zu ihrem Tod leitete. Mit Das Frühlingsopfer kommt zur Ballettfestwoche 2025 zum zweiten Mal eine Produktion von Pina Bausch auf die Bühne des Nationaltheaters.