Maurice Béjart
Choreograph
Der 1927 in Marseille geborene und 2007 in Lausanne verstorbene Tänzer und Choreograph begann seine Karriere als Tänzer 1946 beim Ballett des Opernhauses in Vichy und setzte sie bei Janine Charrat, Roland Petit und vor allem in London beim International Ballet fort. Auf einer Tournee durch Schweden mit dem Cullberg Ballett im Jahr 1949 entdeckte er die Möglichkeiten der choreografischen Ausdrucksweise. 1955 verließ er als Mitglied der von ihm gegründeten Ballets de l'Étoile mit Symphonie pour un homme seul die ausgetretenen Pfade. Maurice Huisman, der damalige Direktor des Brüsseler Opernhauses, gewährte ihm 1959 die Möglichkeit, eine Choreographie auf Strawinskys Ballettmusik Le Sacre du printemps zu schaffen. Im folgenden Jahr gründete Béjart in Brüssel das Ballet du XXe Siècle, eine internationale Kompanie, mit der er die ganze Welt bereiste (u.a. München bei den Ballettfestwochen 1961, 1965 und 1977) und die u.a. Boléro (1961), Messe pour le temps présent (1967) und L‘oiseau de feu (1970) zur Uraufführung brachte. 1987 zog das Ballet du XXe Siècle an den Genfersee und wurde zum Béjart Ballet Lausanne, für das Béjart u.a. Le Mandarin merveilleux (1992), Le Manteau (1999) und Le tour du monde dans 80 minutes (2007) schuf. 1990 gastierte das Béjart Ballet Lausanne bei der Ballettfestwoche in München. 1992 gründete Béjart die École-Atelier Rudra Béjart Lausanne. Auch als Theater-, Opern- und Filmregisseur und als Buchautor (A-6-Roc, Lettres à un jeune danseur) ist Béjart in Erscheinung getreten.
Béjarts Boléro wurde vom Ballett der Bayerischen Staatsoper in der Spielzeit 1982/83 ins Repertoire genommen. Das Bayerische Staatsballett zeigte in seiner Gründungsspielzeit 1990/91 Béjarts Choreographie Sonate à trois auf Musik von Béla Bartók.
(Stand: März 2025)