Nicolas Paul
Choreograph
Nicolas Paul wurde an der École de Danse de l'Opéra de Paris ausgebildet und trat 1996 dem Corps de ballet bei. 2002 wurde er in den Rang des „Sujet“ befördert. Seine Karriere als Choreograph begann 2001 mit der Kreation von On peut toujours interpréter le vol des oiseaux. Als Mitglied des Künstlerkollektivs „Incidence Chorégraphique“, choreographierte er mehrere Tanzstücke: Deux Prisonniers, deux tortionnaires; Akathisie; Gesualdo; I forget my kee in my hotel room; Bubble, Voie sans voix. 2009 gab die Opéra National de Paris sein erstes Werk in Auftrag. Danach schuf er Répliques für den Millepied/Paul/McGregor-Abend. Das Stück wurde 2015 im Rahmen des Abends Paul/Rigal/Millepied/Lock wiederaufgenommen. Es folgten Einladungen weiterer Compagnien: Nobody on the road entstand für das Korean National Ballet und Lamentation Variation für die Martha Graham Dance Company. Zu den Opernprojekten gehören Produktionen wie Platée mit Robert Carsen und Les Arts Florissants (Theater an der Wien, Opéra-Comique) oderLa nuit de Louis XIV mit Denis Podalydès im Schloss von Versailles. Für Filmproduktionen choreographierte er die Tanzszenen in Divines von Houda Benyamina (Caméra d'or bei den Filmfestspielen von Cannes). Im Jahr 2015 präsentierte er (Juliette), ein interdisziplinäres Werk, das er zusammen mit Estelle Delesalle für den Palais de Tokyo schuf. Im darauffolgenden Jahr choreographierte er UC-98 RGV, eine Performance in Zusammenarbeit mit Hoël Duret für den Abend La rumeur des naufrages im Publikumsbereich des Palais Garnier. Diese Performance und sein Duo Pour un Abîme wurden zur Foire internationale d’art contemporain (FIAC) eingeladen. Von 2016 bis 2017 gewann er eine Residenz an der Académie Chorégraphique de l'Opéra National de Paris. Im selben Jahr schuf er für das Ballett der Pariser Oper Sept mètres et demi au-dessus des montagnes. Anlässlich des 350-jährigen Jubiläums der Pariser Oper entstand Degas, Danse, eine immersive Performance in Form eines Rundgangs durch das Musée d'Orsay. 2021 kreierte er ein weiteres interdisziplinäres Projekt mit dem Titel aimer. Im gleichen Jahr choreographierte er die getanzten Passagen der von Robert Carsen inszenierten Renée Fleming-Gala an der Opéra Garnier. 2022/23 kreierte er im Rahmen der Opéra en Guyane Mémoire de nous deux für ein Tänzerpaar der Opéra de Paris zu César Francks Prélude Choral et Fugue sowie Szenen in Händels Ariodante unter der Regie von Robert Carsen an der Opéra Garnier.
(Stand 2022)