LE PARC
Choreograph Angelin Preljocaj schuf Le Parc 1994 für das Ballett der Opéra de Paris mit Isabelle Guérin and Laurent Hilaire in den Hauptrollen. Die Choreographie spielt mit Elementen sowohl des klassischen als auch des zeitgenössischen Balletts. Angelin Preljocaj wirft damit einen zeitgenössischen Blick auf die stark stilisierten Traditionen und Regeln für die Liebe und das Leben des 17. und 18. Jahrhunderts. Es entwickelt sich ein Spiel zwischen Verlockung und Hingabe, zwischen aufkeimenden und enttäuschten Liebschaften, zwischen flüchtigen und doch lange nachhallenden Begegnungen. Das Bayerische Staatsorchester und Pianisten des Bayerischen Staatsballetts spielen Orchesterwerke von Wolfang Amadeus Mozart, denen Preljocaj die Geräusch- und Klanglandschaften von Goran Vejvoda gegenüberstellt. Thierry Leprousts Bühnengestaltung orientiert sich an klassizistischen Parkanlagen in Frankreich und schafft einen vieldeutigen Raum für das Geheimnis der Liebe. Darin setzt der Kostümbildner Hervé Pierre ein faszinierendes Spiel der Stoffe in Gang. So kleidet er das Ensemble in die Mode des Rokoko und nutzt den spannungsvollen Gegensatz von opulenter höfischer Kleiderordnung und luftig-leichten Gewändern. Das Hauptpaar kommt sich über die drei Akte des Balletts immer näher und findet schließlich im letzten Pas de deux, das als „fliegender Kuss“ bekannt geworden ist, zusammen.