Bayerischer Staatsopernchor
Die Geschichte des Bayerischen Staatsopernchors reicht bis ins 16. Jahrhundert zurück, als Herzog Wilhelm IV. von Bayern 19 professionell ausgebildete Sänger gezielt nach den Stimmgattungen Bass, Tenor und Alt engagierte und zu einer Kantorei zusammenschloss. 1773 umfasste der Chor 44 Sänger, im Jahr 1825 waren es 64 und in der Regierungszeit von König Ludwig II. wuchs der Chor nahezu auf seine heutige Größe heran. In diese Zeit fallen die legendären Uraufführungen von Richard Wagners Musikdramen Tristan und Isolde (1865), Die Meistersinger von Nürnberg (1868) sowie Parsifal (1882) in Bayreuth. Es folgten weitere Uraufführungen von Richard Strauss, Franz Schreker, Erich Wolfgang Korngold, Paul Hindemith und Josef Rheinberger bis hin zu Unsuk Chin (Alice in Wonderland, 2007) sowie Jörg Widmann (Babylon, 2012). Eine künstlerisch fruchtbare Zeit erlebte der Chor in der Ära des Chordirektors Udo Mehrpohl von 1985 bis 2003. Der Klang des Bayerischen Staatsopernchors wurde durch herausragende Dirigenten wie Bruno Walter, Wolfgang Sawallisch, Peter Schneider, Carlos Kleiber, Zubin Mehta, Kent Nagano, Kirill Petrenko und aktuell Vladimir Jurowski geprägt und geformt. Sein Repertoire umfasst weit über einhundert Werke der gesamten internationalen Opernliteratur von Monteverdi bis zu zeitgenössischen Auftragswerken. Darüber hinaus erweitert der Chor beständig sein klassisches Konzertrepertoire. In zahlreichen Konzertprogrammen kamen so unter anderem Georg Friedrich Händels Messiah, Ludwig van Beethovens Missa solemnis, Robert Schumanns Das Paradies und die Peri, Johannes Brahms' Deutsches Requiem, Verdis Messa da Requiem sowie Gustav Mahlers Symphonien Nr. 2 und Nr. 3 zur Aufführung. Wiederholt führten Gastspiele den Chor unter anderem nach Tokio, Hongkong, New York, Paris und zuletzt in den Oman. Heute zählt der Chor der Bayerischen Staatsoper 97 Mitglieder aus 23 verschiedenen Nationen.