Giuseppe Torelli

Der 1658 in Verona geborene und 1709 in Bologna verstorbene Musiker begann zunächst als Geiger in seiner Heimatstadt und Bologna und war Kompositionsschüler von Giacomo Antonio Perti. 1696 verließ er Bologna und wechselte an den markgräflichen Hof in Ansbach, vermutlich vermittelt durch den Kastrat Francesco Antonio Pistocchi und den Geiger Pietro Bettinozzi als Geiger im Orchester des Markgrafen von Brandenburg tätig war. Mit einer Zwischenstation in Wien gelangte Torelli Anfang des 18. Jahrhunderts wieder nach Bologna, wo die zwischenzeitlich aufgelöste, aber erneut formierte cappella an der Basilika San Petronio seinen zentralen Wirkungsort darstellte.
Zu Torellis Lebzeiten wurden sieben Sammlungen seiner Werke gedruckt, die meisten davon in Bologna, aber das Opus 6, eine Sammlung von zwölf Concerti musicali, im Jahre 1698 in Augsburg. Besondere Berühmtheit hat das sechste der zwölf Concerti grossi erlangt, die von Torellis Bruder Felice posthum herausgegeben, 1709 als Opus 8 in Bologna im Druck erschienen. Durchgehend von der barocken Vorstellung einer „Hirtenmusik“ geprägt, ist es im deutschsprachigen Raum als „Weihnachtskonzert“ bekannt.