Teil I
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Andrej Bolkonski, der den Glauben an das Leben verloren hat, liegt in der Nacht wach und hört die Stimmen von zwei jungen Mädchen. Es sind Natascha Rostowa und ihre Cousine Sonja, die von der Schönheit dieser Mainacht aufgewühlt sind. Die schwärmerischen Worte der beiden Frauen geben dem lauschenden Andrej neue Hoffnung auf Glück.
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Alle amüsieren sich auf dem Silvesterball, aber Natascha Rostowa wird von niemandem beachtet und fühlt sich ausgeschlossen. Pierre Besuchow stellt ihr seinen Freund Andrej Bolkonski vor und ermutigt ihn, sie zum Tanz aufzufordern. Nun ist Natascha wie verwandelt: Sie ist glücklich. Andrej spielt mit dem Gedanken, dass dieses junge Mädchen seine Frau wird.
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Einige Zeit ist vergangen. Mit ihrem Vater, Ilja Rostow, besucht Natascha, die künftige Braut von Andrej, das Haus des alten Fürsten Bolkonski, um die Familie ihres Bräutigams kennenzulernen. Der Fürst will nicht mit Natascha sprechen und schickt stattdessen seine Tochter vor, Andrejs Schwester Marja. Im Zorn beleidigt er Natascha, weil er sie seines Sohnes nicht für würdig hält.
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Hélène Besuchowa arrangiert die Bekanntschaft ihres Bruders Anatol Kuragin mit Natascha. Anatol versucht Natascha zu verführen, indem er ihr seine Liebe gesteht. Natascha, verwirrt, verlegen und überwältigt von ihren Gefühlen, bildet sich ein, in Anatol verliebt zu sein.
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Anatol Kuragin stiftet Dolochow an, Natascha für ihn zu entführen und eine heimliche Trauung mit ihr zu arrangieren.
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Natascha entscheidet sich für die Flucht und erwartet Anatol, doch Sonja hat den Entführungsplan der alten Verwandten Achrossimowa verraten. Diese verhindert die Entführung. Pierre erzählt Natascha, dass Anatol niemals ihr Bräutigam werden könnte, da er bereits verheiratet sei. Verzweifelt unternimmt Natascha einen Selbstmordversuch.
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Aufgebracht verlangt Pierre von Anatol, ihm Nataschas Briefe auszuhändigen und die Stadt unverzüglich zu verlassen. Anatol bekommt Angst und willigt ein. Denissow verkündet den Beginn des Krieges.
Teil II
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Vorbereitung der Schlacht bei Borodino. Andrej Bolkonski erinnert sich im Gespräch mit Denissow an die Vergangenheit: an die schmerzhafte Trennung von Natascha und an den Tod seines Vaters. Feldmarschall Kutusow besichtigt die Positionen. In einer Ansprache inspiriert er die Soldaten zu Heldentaten.
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Napoleon verfolgt die Schlacht. Aber statt Siegesmeldungen erreichen ihn von allen Seiten Berichte über Verluste und Bitten um Verstärkung. Napoleon beginnt die nahende Katastrophe zu ahnen.
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Die Armee des Feindes ist im Plünderungsrausch. Voller Wut müssen die Einheimischen die Räubereien der Soldaten mit ansehen. Pierre schmiedet einen Plan, Napoleon zu ermorden. Er wird zusammen mit mutmaßlichen Brandstiftern verhaftet und entgeht wie durch ein Wunder der Erschießung. In der Gruppe der Gefangenen lernt er Platon Karatajew kennen. Karatajew kümmert sich von nun an um Pierre.
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Andrej Bolkonski ist schwer verwundet und liegt unter quälenden Schmerzen im Fieberwahn. Er sieht nun vieles mit anderen Augen; er möchte die Vergangenheit neu auferstehen lassen und Natascha wiedersehen. Doch als Natascha erscheint, hält er sie für einen Geist. Sie bittet den sterbenden Andrej um Verzeihung für das Leid, das sie ihm zugefügt hat. Entsetzt spürt Natascha, dass mit dem nachlassenden Fieber auch das Leben aus dem geliebten Menschen schwindet.
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Die geschlagene feindliche Armee zieht sich zurück und nimmt die Gefangenen mit. Darunter sind auch Pierre Besuchow und Platon Karatajew, der nicht mehr laufen kann. Ein Soldat erschlägt ihn. Partisanen befreien im Kampf den Gefangenenzug. Während des allgemeinen Jubels wendet sich Feldmarschall Kutusow an alle mit Worten des Dankes für den Mut im Kampf gegen den Feind.