21.00 Uhr | Utopia (ehemals Reithalle)

Vanitas

Salvatore Sciarrino (* 1947)

Festspiel-Werkstatt

Festspiel-Werkstatt

Vanitas

Komponist Salvatore Sciarrino (* 1947). after texts by Anonymus, Giovan Leone Sempronio, Giovan Battista Marino, Robert Blair, Jean de Sponde, Martin Opitz, Johann Christian Günther, Hans Jacob Christoffel von Grimmelshausen.

„Vanitas. Natura morta in un atto“ (Stillleben in einem Akt) (1981) von Salvatore Sciarrino

Nachspielzeit nach Vorstellungsende

Nach der Vorstellung wird die Reithalle noch eine Weile geöffnet bleiben. Wir laden Sie dazu ein, noch vor Ort den Abend ausklingen zu lassen und so das Gesehene mit Gästen im persönlichen Gespräch zu diskutieren. An der Bar können nach Vorstellungsende Getränke sowie kleine Snacks erwerben.

Hier finden Sie einen Anfahrtsplan.

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Wenn es eine Wunde gibt, die jeden Mensch gleichermaßen betrifft, ist es das dem Leben eingeschriebene Ende durch den Tod – denn alles Fleisch, es wird zu Gras. Vergänglichkeit ist Teil des Daseins, ein „ewiges Leben“ schlechterdings nicht vorstellbar. Erst, dass das Leben nur von kurzer Dauer ist, ermöglicht überhaupt, es auszuschöpfen und im ständigen Wandel zu genießen. Ob  lateinisch Vanitas (Leere) oder italienisch vanità (Vergänglichkeit oder Eitelkeit), diese Erfahrung ist zwar vor alle mein beliebtes Sujet in der Malerei seit dem Mittelalter und wird besonders im Barock prädestiniert für den dahinterstehenden Gedanken, schließlich ist sie die flüchtigste der Künste: Im Moment ihres Erklingens ist sie auch schon vergangen. Sciarrino hat in seiner Vanitas, einem „Stilleben“ zwischen Mini-Oper und Kammerkantate für Stimme, Violoncello und Klavier, Textbruchstücke verschiedener Dichter aus fernerer Vergangenheit zusammengefügt und mit ihnen Vanitas-Symbole wie Rose, Echo und Spiegel kombiniert. Er schreibt: „Stellt euch eine Musik vor, mit einem derart breiten Gefüge, dass sie eine andere Musik durchschimmern lässt: Das ist Vanitas, eine riesige Anamorphose eines alten Lieds, von dem sie in mysteriöser Art einen intensiven Duft bewahrt.“ In der Reithalle erklingt dieses Werk durch Licht und Raum in Szene gesetzt.

Besetzung