Presseinformation: Bayerische Staatsoper geht digitale Wege

Unsere Gesellschaft befindet sich im Wandel und die Digitalisierung verändert vieler unserer Lebensbereiche. Neue Kommunikations- und Medienformen bieten ungeahnte Chancen der kulturellen Vermittlung, stellen Kulturinstitutionen aber auch vor neue Herausforderungen.
 
Serge Dorny und das Team der Bayerischen Staatsoper begegnen dieser Herausforderung mit technologischer Neugierde, Innovationswillen und künstlerischem Anspruch:
 
„Durch die intensive, aufgeschlossene, aber auch kritische Auseinandersetzung mit den Mechanismen der digitalisierten Welt kann die gesellschaftliche Bedeutung der Kunstform Oper und die Faszination des Bühnengeschehens in der digitalen Welt anders vermittelt und der künstlerische Diskurs auch digital weitergeführt werden“, so der neue Staatsintendant.
 
Die Bayerische Staatsoper versteht Digitalisierung als Querschnittsaufgabe. Gesellschaftliche und technologische Weiterentwicklungen passieren nie unabhängig voneinander, sondern müssen ganzheitlich betrachtet, bewertet und vorangetrieben werden.
 
Daher wurden mit Beginn der neuen Spielzeit 2021-22 die Abteilungen Kommunikation und Dramaturgie neu aufgestellt, die eine abteilungsübergreifende Weiterentwicklung der Digitalisierung gewährleisten sollen.
 
Die Leitung der Digitalstrategie übernimmt Kathrin Zeitler, die neben jahrelanger Erfahrung im Kulturbereich auch Unternehmen in der freien Wirtschaft zum Thema Digitalisierung und Kommunikation beraten hat. Gemeinsam mit dem Dramaturgen Christopher Warmuth – online-versierter Musikjournalist und vorher beim Heidelberger Frühling für die Digitalstrategie zuständig – entwickelt das Digital-Team seither Formate, die von Beginn an thematisch an die künstlerischen Prozesse angegliedert sind. In enger Zusammenarbeit mit dem gesamten Kommunikations- und Dramaturgieteam der Bayerischen Staatsoper entstehen so authentische Inhalte, die zeitgemäß und mit deutlicher Ausrichtung auf Zielgruppen umgesetzt werden. Digitalprodukte also, die gezielt bei den Menschen ankommen, die die Bayerische Staatsoper erreichen möchte.

Zur vollständigen Digitalstrategie

BAYERISCHE STAATSOPER AUF TIKTOK

Seit September 2021 ist die Bayerische Staatsoper auf der Plattform TikTok vertreten. Regisseur:innen und Künstler:innen gestalteten im Rahmen des Förderprojekts #CreatorsForDiversity Videoreihen, Livestreams und Aktionen, die uns und unser Publikum zum Mitmachen, Nachmachen und auch zum Nachdenken anregen, indem sie die Bayerische Staatsoper aus neuen Blickwinkeln betrachten und damit neue Perspektiven offenbaren.
 
Regisseur Caner Akdeniz erkundet in seiner Videoreihe „Die Bühne hinter der Bühne“ die Beziehung von vier Angestellten der Bayerischen Staatsoper zu ihrem Opernhaus – von einer Reinigungskraft über Angestellte des Vorderhauses bis hin zu einem Koch der Kantine – und bringt ihre Arbeit auch musikalisch in Verbindung mit großen Opernfiguren. Die Regisseurin Sarah Scherer beleuchtet in Collagen den Umgang mit Geschlechterrollen in der Oper. Die Münchner Rapperin Rua entdeckt live das Nationaltheater, um am Ende ihres Besuchs im Königssaal den Song Bitch Silence in einem Arrangement für Streichquartett zu performen.
 
Das sechsmonatige Förderprogramm #CreatorsForDiversity von TikTok endet zum Jahreswechsel – und damit auch die Arbeit der Projektleiterin Henriette von Schnakenburg. Warum sich das Experiment gelohnt hat und warum der TikTok-Kanal der Bayerischen Staatsoper weiter aktiv sein wird, hat von Schnakenburg in einem Web-Beitrag festgehalten:

Mehr über TikTok erfahren

APOLLON–DOSSIER.DE

Die Artikel von Apollon, dem neuen Dossier der Bayerischen Staatsoper, sind eng an die Produktionen des Spielplans angelegt. Dabei ist es nicht die Intention, musikspezifische Informationen in den Vordergrund zu rücken, sondern den gesellschaftspolitischen Kern der Kunst zu stärken.
Apollon versteht sich als Dossier, das unter wechselnden Themen mehrere Artikel zusammenfasst, die inhaltlich eng an die Produktionen der Bayerischen Staatsoper angelehnt sind. Birke Opitz-Kittel schrieb beispielsweise, wie und warum sie ihre Autismus-Erkrankung erst mit Mitte Dreißig entdeckte und wie es sich bis dahin als Mensch lebte, der stark von der Norm abweicht – die selbe Frage, die Kirill Serebrennikov in seiner Inszenierung Die Nase von Dmitri Schostakowitsch aufwarf. Beatrice Frasl schrieb über die Veränderung klassischer Liebesnarrative und die historische Entwicklung weiblicher Personencharakter bei Disney, angelehnt an die Premiere Cinderella des Choreographen Christopher Wheeldon.
 
APOLLON ist online auf verschiedenen Wegen zu finden: Einmal über die Website der Bayerischen Staatsoper, andererseits auch völlig unabhängig auf w w w. apollon-dossier. de.
 
Die Datenanalyse zeigt, dass die Leser:innen von Apollon jünger, diverser und weiblicher sind, als die Besucher:innen der Website der Bayerischen Staatsoper.
Dies bietet langfristig Potentiale für eine Publikumsverbreiterung.

apollon-dossier.de besuchen

APOLLON–PODCAST »HAND AUFS HIRN«

„Wir sollten vielmehr nach Ähnlichkeiten suchen, statt uns mit der Differenz aufzuhalten.“
Carolin Emcke in »Hand aufs Hirn« #1
 
»Hand aufs Hirn«, der Podcast von Apollon, lädt prominente Meinungsbildner:innen ein, über die Themen der jeweiligen Premieren des Spielplans der Bayerischen Staatsoper nachzudenken.
In der ersten Folge spricht Carolin Emcke darüber, was es heißt, sich anders zu fühlen, welche gesellschaftlichen Mechanismen uns beeinflussen und wie wir das Andere als das Besondere bei einem Individuum begreifen können, damit wir als Gesellschaft von Vielfalt profitieren. Dieselben Fragen warf Kirill Serebrennikov in seiner Neuinszenierung von Die Nase auf.
In der zweiten Folge spricht Stefan Aust über seine Zeit mit der RAF und wie er dort Radikalisierung erlebte: Was führt zu Radikalisierung? Wie radikalisieren sich Einzelne und wie Kollektive? Was waren die Unterschiede zum NSU und warum könnte bei der aktuellen Impfdebatte Radikalisierung drohen?
 
„Der Prozess der Radikalisierung verlief über viele Jahre, Stück für Stück, Schritt für Schritt.“
Stefan Aust in »Hand auf’s Hirn« #2
 
»Hand aufs Hirn« ist eines der insgesamt drei neuen Podcastformate der Bayerischen Staatsoper und spricht über Musiktheater ohne zu Fachsimpeln oder sich in musikwissenschaftlichen Details zu verlieren. Den relevanten gesellschaftspolitischen Themen wird Raum gegeben. Zu finden ist dieser wie auch die weiteren Podcasts auf Spotify, Apple Podcast, Google Podcast, Deezer und Amazon Podcast.

»Hand aufs Hirn« hier anhören

 

WEITERE NEUE FORMATE UND KANÄLE

HOW TO OPER
Der Podcast für Neulinge und Neugierige

Die Bayerische Staatsoper stellt sich der Gretchenfrage des Opernbetriebs: Wie können wir jüngere Menschen erreichen und sie für unsere Inhalte begeistern? Der Versuch einer Antwort darauf wurde nun mit dem neuen Podcast-Format HOW TO OPER gefunden: Junge Menschen werden bei ihrer Neugierde gepackt und von unseren authentischen Journalistinnen Kathi Roeb und Linda Becker durch die Prozesse und Hintergründe unserer Neuinszenierungen geführt.

HOW TO OPER anhören

 

AUDIOFEATURE
Der Podcast für die Premierenvorbereitung

Die Komplexität einer abendfüllenden Oper passt natürlich nicht in ein 15-minütiges Audiofeature. Aber die Lust darauf, den Abend in der Oper zu verbringen vielleicht schon. Der Musikjournalist Holger Noltze, Professor für Musik und Medien an der TU Dortmund, kreiert mit Audiofeature eine maßgeschneiderte Audioreihe zu den diesjährigen Premieren. Immer ab dem jeweiligen Premierentag ist das Feature online abzurufen. Dort wird es neben den Grundinformationen zum Werk – Handlung, Rezeption, Komposition und Libretto – auch um die Münchner Besonderheiten der Inszenierung gehen. Neben Stimmen aus der Produktion wird vor allem eine Akteurin zu hören sein: die Musik; und zwar nicht nur im Hintergrund oder als Nebenbei, sondern als das, was alles zusammenhält.

Audiofeature anhören

 

INSTAGRAM

Den Instagram-Kanälen der Bayerischen Staatsoper, des Bayerischen Staatsorchesters und des Bayerischen Staatsballetts folgen inzwischen über 80.000 Fans. Dort wird in Bildern, Live-Videos und kurzen Stories die Faszination der Genre vermittelt und vor allem jüngere Menschen begeistert. Unter der Koordination von Social Media Managerin Magdalena König wendet sich das Opernhaus an seine Follower:innen und „öffnet damit den Vorhang“, um einen Blick ins Innere zu ermöglichen. Die Nähe zu Künstler:innen wird durch Takeover Formate oder Backstage Content geschaffen. Außerdem bieten Q&A’s oder Umfragen die Möglichkeit der Partizipation und des Austauschs mit den Fans.

Mehr über Instagram

 

VIDEOSERIE OBSERVATIONS

In den Gängen eines Opernhauses begegnen einem häufig die seltsamsten Dinge. Was wäre also, würde man diesen auf den Grund gehen? Mit der Reihe OBSERVATIONS wirft Medienmanager und Filmemacher Christoph Hertel einen Blick hinter die Kulissen unserer Neuproduktionen. In ca. siebenminütigen Kurz-Dokumentarfilmen werden auf essayistische Weise Beobachtungen angestellt – mal skurril, mal abstrakt, aber stets mit leichter Verwunderung und Faszination ermöglicht die Doku-Reihe authentische Einblicke und beleuchtet die unterschiedlichen Gewerke, die zur Entstehung einer Oper beitragen.

Alle Episoden auf Youtube

 

FILES: EINBLICKE HINTER DIE KULISSEN

Weitere Blicke hinter die Kulissen gewährt das neue Digitalformat Files: Unter der Koordination von Projektmanagerin Julia Nussbaum sammelt die Onlineredaktion der Bayerischen Staatsoper Beobachtungen zu den diesjährigen Neuproduktionen – seien es Videos, Kurzvideos, Podcasts oder Reportagen – Ziel ist es möglichst authentisch zu vermitteln und dem Publikum die Künstler:innen und deren Arbeit näher zu bringen. Auf der Website der Bayerischen Staatsoper werden die jeweiligen Impressionen zusammengetragen und für das Publikum erlebbar gemacht. Für die vergangenen beiden Neuproduktionen sind bereits die Nasen. Files sowie die Giuditta. Files zu erleben.

 

NEUE WEBSITE STAATSOPER.DE

Als zentraler Ankerpunkt aller Kommunikationsmaßnahmen wurde bereits im September unsere neue Website gelauncht. In ihrer alten Form existierte die Website bereits seit 2014 – für ein digitales Produkt ein beachtliches Alter. So war neben einem neuen gestalterischen Konzept auch eine moderne technische Lösung nötig. Das Design-Magazin Page schreibt zum neuen Stil: „Schlanker Content, starkes Konzept: Kontrastiert werden Farbspiele von prägnanter Fotografie, klarer Typografie, von viel Weißraum – und von einem schlanken Content-Konzept, das die Besucher:innen so modern wie intuitiv durch die Website führt.“
Neben dem Spielplan und aktuellen Informationen rund um unser Haus finden sich dort auch alle digitalen Formate zusammengefasst. Ende des ersten Quartals 2022 wird auch das Archiv wieder wie gewohnt zur Verfügung stehen.

Digitalformate von A-Z

 

 

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BAYERISCHE STAATSOPER
Max-Joseph-Platz 2 | 80539 München

Kontakt
Michael Wuerges
Direktor Strategische Kommunikation, Presse
[email protected] | +49 89 21 85 10 20
www.staatsoper.de


Sophia Lechner
Managerin Medien- und Öffentlichkeitsarbeit
[email protected] | +49 89 21 85 10 21
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