Wie der Fisch zum Meer fand

Die junge, in München lebende Regisseurin Franziska Angerer integriert in ihrer Inszenierung Ballettszenen aus Charlotte Edmonds Generation Goldfish. Es handelt sich dabei um eine Choreographie, die sie 2021 im Rahmen von Heute ist morgen beim Bayerischen Staatsballett herausgebracht hat. Charlotte Edmonds wurde als Tänzerin an der The Royal Ballet Lower School, der Rambert School und der Central School of Ballet ausgebildet. Ihre Karriere als Choreographin begann sie bei The Yorke Dance Project im Jahr 2013, bevor sie ihren Abschluss machte und ins Programm Inaugural Young Choreographer beim Royal Ballet aufgenommen wurde. Nach drei Jahren wechselte sie in die Freiberuflichkeit und arbeitete als Choreographin in den Bereichen Film, Mode, Theater und Tanz. Die Musik, die in der Produktion zu hören ist, stammt von der Komponistin Katya Richardson, die für ihre kreisenden Texturen und cineastischen Klangwelten bekannt ist. Für das Stück Wie der Fisch zum Meer fand hat sie eine elektronische Musik geschaffen, in der sowohl verfremdete Wassergeräusche als auch Wellenbewegungen zu hören sind. Die Regisseurin Franziska Angerer verbindet in ihrer Inszenierung die existierenden Elemente von Choreographie und Musik mit der Geschichte von Alan Watts und kreiert einen Dialog zwischen den verschiedenen Kunstsparten.

Die Inszenierung für Kinder ab vier Jahren basiert auf einem Bilderbuch mit einer Geschichte von Alan Watts, einem britischen Philosophen und Schriftsteller. Wie der Fisch zum Meer fand ist die erste und einzige Geschichte, die er für Kinder schrieb. Zentral ist in allen seinen Werken die Auseinandersetzung mit den Bedingungen für Zufriedenheit und Glück. In seiner Erzählung geht es um einen Fisch, der sich in seiner Umgebung nicht zuhause fühlt und keine Ahnung hat, wo sich das Meer befindet. Erst nach einer längeren Suche bemerkt er, dass das Meer schon immer um ihn herum war und er sich mit den Möglichkeiten, die ihm das große Wasserreich bietet, nur anfreunden muss. Der Fisch entdeckt die Freude am Spiel und am Tanz. Dadurch kann er sein Fragen und Zweifeln hinter sich lassen, hört auf, sich im Kreis zu drehen und findet eine neue Freiheit.