Les Ballets Russes
Choreographie Bronislawa Nijinska / Vaslav Nijinsky / Mikhail Fokine. Musik Francis Poulenc / Claude Debussy / Nikolai Rimski Korsakow.
Les Ballets Russes
Bronislawa Nijinska / Vaslav Nijinsky / Mikhail Fokine
Choreographie Bronislawa Nijinska / Vaslav Nijinsky / Mikhail Fokine. Musik Francis Poulenc / Claude Debussy / Nikolai Rimski Korsakow.
Von Paris im Jahre 1909 ausgehend eroberte sich die Tanzavantgarde in Gestalt der Ballets Russes die Welt. Das "Tanzland Deutschland" hieß die Bewegung mit offenen Armen willkommen. Bereits 1912 tanzte Vaslav Nijinsky, choreographische und tänzerische Gallionsfigur der Compagnie, im Münchner Nationaltheater. Die stilistische Vielfalt der Werke, ihre rätselhafte Mischung aus kühnster Gegenwärtigkeit und Vergötterung einer opulenten Exotik, haben bis heute ihre Faszination nicht verloren.
Auch hier blieb das Bayerische Staatsballett seiner Konzeption einer differenzierten Auseinandersetzung mit der Tradition treu. Penible Rekonstruktion einer überbordenden Bildwelt, die fast schon verloren schien, in Shéhérazade, einer tragischen Episode von Liebe und Tod. Federleichter Witz der zwanziger Jahre im Ambiente einer idealischen Côte d’Azur. Hier treiben allzu kecke Backfische (Les Biches, wie es auf Französisch heißt) ihre Scherze mit einer dazu mehr als bereitwilligen männlichen Jugend. Und der Nachmittag eines Fauns, dessen selbstverliebte, unverschämt zur Schau gestellte Sexualität bei der Uraufführung 1912 einen Skandal hervorrief. Auch hier liegt der Wert der Rekonstruktion im Detail. Claudia Jeschke und Ann Hutchinson-Guest haben die zerbrechliche Miniatur durch penible Dechiffrierung der Nijinskischen Aufzeichnungen mit äußerster Delikatesse wieder zum Leben erweckt. Sie haben dafür gesorgt, dass weder Vulgarität noch Flüchtigkeit in den Bewegungsnuancen das subtile Geschehen trüben.
Les Ballets Russes (Programm)