18.00 Uhr | Nationaltheater

Cavalleria rusticana / Pagliacci

Pietro Mascagni / Ruggero Leoncavallo

Preise M , € 193 / 168 / 142 / 117 / 90 / 64 / 16 / 14 Abo-Serie 11

Oper

Oper
#BSOcavalleria, #BSOCAVPAG, #BSOpagliacci

Cavalleria rusticana / Pagliacci

Komponist Pietro Mascagni / Ruggero Leoncavallo. Libretto von Giovanni Targioni-Tozzetti und Guido Menasci nach den Scene popolari von Giovanni Verga/Libretto vom Komponisten.

empfohlen ab 14 Jahren

Melodramma in einem Akt (1890) / Drama in einem Prolog und zwei Akten (1892)

In italienischer Sprache. Mit deutschen und englischen Übertiteln. Neuproduktion.

Dauer ca. 3 Stunden 05 Minuten

Cavalleria rusticana ca. 18.00 - 19.15 Uhr Pause ca. 19.15 - 19.50 Uhr Pagliacci ca. 19.50 - 21.05 Uhr

Die Premiere wird live im Hörfunk auf BR-Klassik übertragen. 

Einführungen finden jeweils eine Stunde vor Vorstellungsbeginn (ausgenommen am Premierenabend) im 1. Rang im Vorraum zur Königsloge statt. 
Sitzplätze nur begrenzt vorhanden, Dauer ca. 20 Min.

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„Der Künstler ist ein Mensch und soll für Menschen schreiben. (…) Ihr werdet also sehn, wie sich die Menschen wirklich lieben; ihr seht des Hasses traurige Früchte.“ Im Prolog von Pagliacci sagt Tonio, um was es in dieser Oper geht: Sie bringt die Lebenswirklichkeit auf die Bühne. Das gilt für beide Werke, die ihrer ersten Neuinszenierung seit 1978 – seit 46 Jahren – an der Bayerischen Staatsoper entgegensehen: Cavalleria rusticana von Pietro Mascagni und Pagliacci von Ruggero Leoncavallo gelten zusammen als exemplarisch für den Verismo. Die Grundkonstellation: Eine Beziehung ist, unter gesellschaftlichen Zwängen und privaten Verstrickungen, zerrüttet; ein Betrug wird vermutet und verraten; und der vermeintlich Betrogene nimmt, vom Verräter aufgestachelt, blutige Rache.

In Cavalleria rusticana findet Turiddu nach langer Abwesenheit seine einstige Geliebte Lola als Gattin des Fuhrmanns Alfio wieder und tröstet sich mit Santuzza. Die alte Liebe flammt aber wieder auf. Santuzza, entehrt und verletzt, teilt ihren Verdacht Alfio mit, der Turiddu zum Duell fordert.

In Pagliacci stehen Nedda und ihr Mann Canio, der Direktor einer Komödiantentruppe, im Mittelpunkt. Nedda hält es an der Seite des cholerischen Canio nicht mehr aus und wendet sich Silvio zu. Tonio, Mitglied der Theatergesellschaft, ist in Nedda verliebt, wird aber von ihr zurückgewiesen, schwärzt Nedda bei Canio an. Während der Aufführung spielen sich alle in eine Situation hinein, die der Realität zu ähnlich ist: Canio kann nicht mehr unterscheiden zwischen Spiel und Ernst und bringt Nedda und Silvio auf offener Szene um.

Das Regieteam um Francesco Micheli hat für die beiden unabhängig voneinander entstandenen, aber oft zusammen aufgeführten Opern eine gemeinsame Klammer gefunden: „Wir möchten eine einzige Geschichte konstruieren: die Geschichte eines Mannes, der in Cavalleria rusticana seine Wurzeln verloren hat und in Pagliacci versucht, seine ursprünglichen Bindungen in einer neuen Gemeinschaft wiederherzustellen, aber dabei elendig scheitert.“

Besetzung

Cavalleria rusticana
Pagliacci
  • Bayerisches Staatsorchester
  • Bayerischer Staatsopernchor
  • Kinderchor der Bayerischen Staatsoper

Kommende Vorstellungen

Zeitstrahl

  1. 1840-01-01
  2. 1857-02-02
  3. 1863-04-01
    1865-06-14
    1867-08-14
  4. 1871-12-13
    1876-05-10
    1877-07-24
    1879-09-25
  5. 1880-11-17
    1882-03-15
    1884-05-13
    1885-01-14
    1886-06-16
    1887-01-04
    1888-05-23
    1889-11-27
  6. 1890-09-25
    1890-12-17
    1891-10-13
    1892-03-16
    1893-06-22
    1895-03-05
    1896-11-18
  7. 1907-10-22
    1909-12-31
  8. 1916-08-16
    1919-05-14
  9. 1920-07-13
    1922-03-08
    1927-01-11
    1929-02-06
    1929-07-23
  10. 1931-05-13
    1935-08-28
  11. 1940-02-07
    1943-12-22
    1945-03-07
  12. 1955-07-03
  13. 1960-09-22
    1964-05-13
    1965-11-17
    1966-05-11
  14. 1978-12-20
  15. 1981-04-13
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  1. Werkrelevantes Ereignis
    1840

    September: Giovanni Verga wird in Catania oder Vizzini geboren (verschiedene Daten und Orte seiner Geburt kursieren). Wie viele Familien des kleinen Landadels verfügen die Vergas nicht über große Reichtümer, halten aber einen gewissen Lebensstandard aufrecht. Das Vermögen wird von Vergas Onkel don Salvatore verwaltet, einem exzentrischen Klerikalen, der sich für Okkultismus, Fotografie und Numismatik interessiert und sein Leben ganz der Lektüre und Übersetzung widmet. Er gibt Giovanni Verga erste kreative Impulse.

    BN: IMAGO/UIG

  2. Werkrelevantes Ereignis
    1857

    23. April: Ruggero Leoncavallo wird in Neapel, im Haus seines Großvaters mütterlicherseits, des Malers Raffaele d’Aura, als Sohn von Virginia d’Auria und Vincenzo Leoncavallo, Herzog von Pomarico, Staatsanwalt sowie Präsident des Gerichts von Potenza, geboren.

    BN: Wikimedia Commons/ aus: What we hear in Music, Anne S. Faulkner;
    Victor Talking Machine Co., 1913 - Public domain 

  3. Werkrelevantes Ereignis
    1863

    7. Dezember: Pietro Mascagni wird als Sohn von Domenico Mascagni und Emilia Reboa in Livorno geboren. Obwohl sein Vater ein bekannter Bäcker ist (seine Bäckerei befindet sich im Erdgeschoss des Wohnhauses an der heutigen Piazza Cavallotti), ist die Familie nicht wohlhabend.

    BN: Paul Klemann, Kunstverlag Hannover 

  4. Historisches Ereignis
    1865

    5. März: In Montalto Uffugo wird Gaetano Scavallo von den Brüdern D’Alessandro im Theater ermordet, weil er tags zuvor ihren Diener geschlagen hatte. Leoncavallo bezeichnet dieses Ereignis als Grundlage seiner Oper Pagliacci, obwohl das Verbrechen nur wenige Gemeinsamkeiten mit der Handlung aufweist.

  5. Historisches Ereignis
    1867

    30. Mai: Uraufführung von Un drama nuevo des spanischen Dramatikers Manuel Tamayo y Baus (1829–1898) in Madrid. In Italien wird es bereits 1868 von der Schauspieltruppe Ernesto Rossis gezeigt. Es gilt als ungenannte Quelle der Oper Pagliacci.

  6. Werkrelevantes Ereignis
    1871

    Verga zieht nach Mailand, um hauptberuflich als Schriftsteller zu arbeiten. Mailand bietet ihm mit Verlagen wie Sonzogno und Treves, die moderner und mehr am Puls des bürgerlichen Zeitgeschmacks arbeiten als die Florentiner Häuser.

  7. Werkrelevantes Ereignis
    1876

    Mascagni beginnt gegen den Willen seines Vaters bei Alfredo Soffredini (1854–1923), dem Gründer des Istituto Musicale Livornese, Musik zu studieren (u. a. Violine, Kontrabass, Harmonielehre und Kontrapunkt).
    Leoncavallo schließt sein Klavier- und Kompositionsstudium ab. Er konzertiert als Pianist mit Klavier- und Liederabenden und gibt Klavierunterricht. Im Herbst zieht er nach Bologna.
     

  8. Werkrelevantes Ereignis
    1877

    Leoncavallo komponiert seine erste Oper Chatterton. Er wird vom Teatro del Corso um Geld betrogen, weswegen das Stück nicht zur Aufführung kommt.

  9. Werkrelevantes Ereignis
    1879

    Verga beendet die Arbeit an der Novellensammlung Vita dei Campi (Landleben), worin Cavalleria rusticana enthalten ist. Sie erscheint 1880 im Verlag Treves.

  10. Werkrelevantes Ereignis
    1880

    Mascagni komponiert seine ersten symphonischen und sakralen Werke, darunter Elegia für Sopran, Violine und Klavier, Ave Maria für Sopran und Klavier sowie Pater noster für Sopran und Streichquartett.

  11. Werkrelevantes Ereignis
    1882

    Oktober: Mascagni besteht die Aufnahmeprüfung am Mailänder Konservatorium. Er lernt die dortige Musikszene kennen und freundet sich u. a. mit Giacomo Puccini (1858─1924) an.

    BN: Wikimedia Commons/Carlodel - CC BY-SA3.0 -
    https://it.m.wikipedia.org/wiki/File:
    Conservatorio_Giuseppe_Verdi_(Milan),_cortile,_ex_
    chiostro_di_Santa_Maria_della_Passione_01.JPG

  12. Werkrelevantes Ereignis
    1884

    14. Januar: Uraufführung von Cavalleria rusticana durch die Compagnia di Cesare Rossi in einer von Verga selbst verfassten szenischen Fassung am Teatro Carignano in Turin. Eleonora Duse spielt Santuzza. Verga besucht die Premiere nicht und lässt sich bei der zweiten Vorstellung nur widerwillig auf die Bühne bringen.
    11. Februar: Mascagni besucht die Erstaufführung von Cavalleria rusticana durch die Compagnia Francesco Pasta in Mailand.
     

  13. Werkrelevantes Ereignis
    1885

    Nach einem Streit mit dem Direktor verlässt Mascagni das Konservatorium in Mailand, ohne sein Studium zu beenden, und wird Dirigent der fahrenden Operetten-Compagnie des Schauspielers Luigi Maresca. In Parma lernt er Argenide Marcellina Carbognani (1862–1946), genannt Lina, kennen, die sich ihm anschließt.

  14. Werkrelevantes Ereignis
    1886

    Mascagni und Lina lassen sich in Cerignola (Apulien) nieder. Mascagni wird Leiter des dortigen neugegründeten philharmonischen Orchesters.

  15. Werkrelevantes Ereignis
    1887

    Uraufführung des Schauspiels La Femme de Tabarin von Catulle Mendès (1841–1909) am Théâtre Eldorado in Paris. Es wird Leoncavallo als Quelle seines Pagliacci-Librettos dienen. 

  16. Werkrelevantes Ereignis
    1888

    Juli: Der Musikverlag Casa Musicale Sonzogno richtet einen Kompositionswettbewerb für unveröffentlichte einaktige Opern aus, der in der Zeitschrift Teatro Illustrato ausgeschrieben wird. Mascagni beschließt teilzunehmen. Er beauftragt seinen Freund Targioni-Tozzetti (1863–1934), Dichter und Literaturprofessor an der Accademia navale di Livorno, mit dem Libretto. Sie planen die Vertonung der 1884 erschienenen Novelle Marita e sacerdote von Nicola Misasi (1850–1923); die Oper soll Serafina heißen. Targioni-Tozzetti schlägt nach einem Vorstellungsbesuch von Vergas Cavalleria rusticana jedoch diesen Stoff zur Bearbeitung vor.
    Dank Maurels Vermittlung veröffentlicht der Mailänder Musikverleger Giulio Ricordi (1840–1912) Leoncavallos erste Arbeiten, Chatterton und das Libretto zu I Medici.

  17. Werkrelevantes Ereignis
    1889

    3. Februar: Mascagnis Sohn Domenico, gennant Mimì, wird geboren.
    Unter Mithilfe von Co-Librettist Guido Menasci (1867–1925) entsteht unter großem Zeitdruck die Oper Cavalleria rusticana.
    Mai: Mascagni beendet seinen Entwurf von Cavalleria rusticana.

    BN: Wikimedia Commons/Unbekannt-
    Aus: Published in Ashton R. Willard, 'Pietro Mascagni, the Author of the Cavalleria Rusticana',
    New England Magazine, Volume VIII, March - August 1893. Cornell University Library

  18. Werkrelevantes Ereignis
    1890

    6. Mai: Die Jury des Kompositionswettbewerbs verkündet die drei Gewinner (von 73 Bewerbungen): Labilia von Niccolò Spinelli, Rudello von Vincenzo Ferrari und, auf dem ersten Platz, Cavalleria rusticana. Mascagni reist nach Rom, nimmt Veränderungen an der Instrumentation vor und begleitet die Probenarbeit. Erst jetzt informiert er Verga von der Bearbeitung seines Textes. Er schlägt ihm vor, nach der Uraufführung der Oper und ihrem erhofften finanziellen Erfolg eine Vereinbarung über die Bezahlung Vergas zu treffen. Verga stimmt zu.

  19. Werkrelevantes Ereignis
    1890

    17. Mai: Uraufführung von Cavalleria rusticana im Teatro Costanzi in Rom unter der musikalischen Leitung von Leopoldo Mugnone (1858–1941). Die Aufführung ist ein überragender Erfolg – es gibt sechzig Vorhänge. Sonzogno engagiert Mascagni mit einem Monatsgehalt von 300 Lire.
    Sonzogno bietet Verga jedoch nur insgesamt 1.000 Lire für den Stoff und die Aufführungsrechte. Mascagni behauptet (entgegen seiner vorigen Briefe an Verga), dieser hätte seine Rechte an dem Text bereits aufgegeben, als er zwei Jahre zuvor eine Opernbearbeitung der Cavalleria rusticana durch Stanislao Gastaldon genehmigt hatte. Verga zieht vor Gericht.
    Während seiner Arbeit an der Partitur zu I Medici (dem geplanten ersten Teil einer Trilogie im Stil Wagners mit dem Titel Crepusculum) erfährt Leoncavallo von Mascagnis Erfolg mit Cavalleria rusticana. Er beschließt, eine ähnliche realistische Kurzoper zu schreiben.
    Zwischen September und Dezember folgen Erstaufführungen von Cavalleria rusticana in Florenz, Turin, Bologna, Palermo und Madrid.
    26. Dezember: Gustav Mahler (1860–1911) leitet die Budapester Erstaufführung von Cavalleria rusticana in ungarischer Sprache

    BN: Bibliothèque nationale de France, département Bibliothèque-musée de l'opéra,
    ESTAMPES SCENES CavalleriaRusticana (2) - IDNo ark:/12148/btv1b8436883s

  20. Werkrelevantes Ereignis
    1891

    22. Januar: Mascagni dirigiert die Münchner Erstaufführung von Cavalleria rusticana am Nationaltheater (Regie: Karl Brulliot). Bis zum Ende des Jahres wird die Oper in Dresden, Berlin, Wien, Barcelona, London, Rio de Janeiro und Buenos Aires aufgeführt. Die Bukarester Erstaufführung dirigiert Leoncavallo.
    12. März: Das Mailänder Gericht gesteht Verga die Rechte an Cavalleria rusticana sowie eine Auszahlung in gleicher Höhe wie Mascagni zu. Rund zwei Jahre später erhält er 143.000 Lire.
    31. Oktober: Mascagnis zweite Oper, L’amico Fritz, wird am Teatro Costanzi in Rom uraufgeführt. Ihr Erfolg (und der aller seiner weiteren Opern) reicht nicht an den von Cavalleria rusticana heran.

    BN: Bayerische Staatsbibliothek München -
    2 Bavar. 827-1891 - Idno - bsb11455097_00059

  21. Werkrelevantes Ereignis
    1892

    2. April: Edoardo Sonzogno kauft das Pagliacci-Libretto, das Ricordi abgelehnt hatte. Während der Proben fügt Leoncavallo den Prolog hinzu und teilt die ursprünglich einaktige Oper durch das orchestrale Intermezzo in zwei Teile.
    21. Mai: Uraufführung von Pagliacci am Teatro dal Verme in Mailand unter der Leitung von Arturo Toscanini (1867–1957). Die Premiere macht Leoncavallo schlagartig berühmt.
    17. September: Im Rahmen der Internationalen Ausstellung für Musik und Theaterwesen in Wien (7. Mai bis 9. Oktober) wird Pagliacci in italienischer Sprache aufgeführt.
    5. Dezember: Erstaufführung von Pagliacci in deutscher Fassung von Ludwig Hartmann an der Berliner Königlichen Oper. Richard Strauss besucht die Generalprobe. Kaiser Wilhelm II. (1859–1941) gratuliert Leoncavallo persönlich.

    BN: Wikimedia Commons/unbekannt -  
    Cover of the first edition of ''Pagliacci'' published by E. Sonzogno, Milan, 1892 -
    public domain -https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Pagliacci_
    Original_Score_Cover.jpg

  22. Werkrelevantes Ereignis
    1893

    17. März: Münchner Erstaufführung von Pagliacci an der Bayerischen Staatsoper (Dirigent: Franz Fischer, Regie: Ernst von Possart) als Doppelabend mit der Münchner Erstchoreographie des Balletts Die Jahreszeiten zu Musik von Peter Ludwig Hertel (Dirigent: Josef Stich, Choreographie: Flora Jungmann).
    Erstaufführungen von Pagliacci in Wien, Prag, Budapest, London, Basel, Moskau, New York, Buenos Aires, Stockholm und Mexico City.
    9. April: Am Teatro Politeama Rossetti in Triest wird unter der musikalischen Leitung von Rodolfo Ferrari (1864–1919) erstmals der Doppelabend Cavalleria rusticana / Pagliacci gegeben.

    BN: Bayerische Staatsbibliothek München -2 Bavar. 827-1893 - Idno -  bsb11455099_00213

  23. Werkrelevantes Ereignis
    1895

    20. Januar: Leoncavallo heiratet seine ehemalige Schülerin Berthe Rambaud.

  24. Werkrelevantes Ereignis
    1896

    15. Juli: Am Königlichen Opernhaus Unter den Linden in Berlin wird die 100. Vorstellung von Pagliacci gefeiert.

  25. Werkrelevantes Ereignis
    1907

    Carlo Sabajno (1874–1938), Kapellmeister des Teatro alla Scala in Mailand und Leiter der Gramophone Company, leitet die erste Schallplattengesamtaufnahme von Pagliacci (die Produktion wird von Leoncavalli künstlerisch beaufsichtigt).

  26. Werkrelevantes Ereignis
    1909

    Mascagni wird Künstlerischer Leiter des Teatro Costanzi in Rom.

  27. Werkrelevantes Ereignis
    1916

    Carlo Sabajno leitet die erste gesamte Schallplattengesamtaufnahme von Cavalleria rusticana mit dem Ensemble der Scala.

    Leoncavallo ist hochverschuldet und bettlägerig in Brissago. Seine gesamten Ersparnisse fließen in seine Behandlung: Ärzte, Kutschen, spezielle Diäten und Pflege. Nach 20 Tagen geheilt, aber mittellos, hofft er auf finanziellen Erfolg der Operette Prestami tua moglie, die am 7. September im Teatro del Casinò in Montecatini uraufgeführt wird. Er bleibt aus. Am 30. September muss er seine voll möblierte Villa Myriam mitsamt dem dazugehörigen Grundstück verkaufen. Er erhält 150.000 Lire, muss davon aber 120.000 an den Musiker Alfonso Menotti abtreten, bei dem er verschuldet war.

  28. Werkrelevantes Ereignis
    1919

    9. August: Leoncavallo stirbt mit 62 Jahren in Montecatini in der Toscana. Er hinterlässt die einaktige Oper Epido Re auf ein Libretto von Giovancchino Forzano und eine unvollendete dreiaktige sardische Oper, Tormenta.

    BN: Stengel & Co., G.m.b.H, Dresden 

  29. Werkrelevantes Ereignis
    1920

    Verga wird zum Senator gewählt.

  30. Werkrelevantes Ereignis
    1922

    27. Januar: Verga stirbt an den Folgen einer Thrombose in seinem Geburtsthaus.

  31. Werkrelevantes Ereignis
    1927

    Mascagni ist Delegierter der italienischen Regierung anlässlich der Feierlichkeiten zum 100. Todestag Beethovens in Wien.

  32. Historisches Ereignis
    1929

    18. Oktober: Mussolini eröffnet die faschistische Institution der Reale Accademia d’Italia als kulturelle Kontrollinstanz. Sie soll „die Gesamtheit der intellektuellen Aktivitäten der Nation repräsentieren, indem sie den Geist der faschistischen Revolution in die italienische Tradition einbringt“ (Reale Accademia d’Italia, Archivi di Stato CLXVII).

  33. Werkrelevantes Ereignis
    1929

    Mascagni wird Leiter der Kunstabteilung.

  34. Werkrelevantes Ereignis
    1931

    3. Oktober: Premiere der an der Bayerischen Staatsoper erstmals als Doppelvorstellung inszenierten Cavalleria rusticana / Pagliacci (Dirigent: Paul Schmitz, Regie: Alois Hofmann).

    BN: Archiv der Bayerischen Staatsoper 

  35. Werkrelevantes Ereignis
    1935

    16. Januar: Uraufführung von Nerone, Mascagnis letzter Oper (Libretto von Targioni-Tozzetti nach der Komödie von Pietro Cossa) am Teatro alla Scala in Mailand.

  36. Werkrelevantes Ereignis
    1940

    Mascagni dirigiert seine erste und einzige Schallplatteneinspielung von Cavalleria rusticana mit dem Ensemble der Scala.

  37. 1943

    und 1944: Mascagni beendet seine Karriere als Dirigent des Teatro Costanzi in Rom.

  38. Werkrelevantes Ereignis
    1945

    2. August: Mascagni stirbt in seinem Zimmer des Hotel Plaza in Rom, das seit 1927 sein fester Wohnsitz war.

  39. Historisches Ereignis
    1955

    Dezember: Italien und die Bundesrepublik schließen die „Vereinbarung […] über die Anwerbung und Vermittlung von italienischen Arbeitskräften nach der Bundesrepublik Deutschland“. Die grenzüberschreitende Vermittlung minimiert den Aufwand und die Kosten der Migration für die Arbeitsmigranten und relativiert so die Bedeutung nationalstaatlicher Grenzen.

    Wirtschaftlicher Aufschwung in München, die Stadt wird drittgrößte Industriestadt Deutschlands. Während 1954 noch über 33.000 gemeldete Männer arbeitslos waren, sinkt die Zahl bis 1955 auf 5.000 – die Nachfrage nach ungelernter Arbeitskraft steigt rasch und stetig an. Nördliche Industriestädte können ihre Wachstumsraten ohne Arbeitsmigranten kaum erreichen. Doch Migranten nehmen auf dem Arbeitsmarkt gewöhnlich die unattraktivsten Positionen ein, insbesondere die Arbeitskräfte aus dem Süden Italiens sind Novizen in der Industriegesellschaft.

  40. Historisches Ereignis
    1960

    26. Juli: Die Ankunft von Tito Brillantino als fünfzigtausendster „italienischer Arbeiter“ wird am Münchner Hauptbahnhof zelebriert. Der Präsident des Landesarbeitsamtes, Dr. Valentin Siebrecht, verkündet: „Ohne die ausländischen Arbeitskräfte würde unser Wirtschaftswunder sehr bald zum Stehen kommen.“

  41. Werkrelevantes Ereignis
    1964

    20. Juni: Premiere von Cavalleria rusticana / Pagliacci an der Bayerischen Staatsoper (Dirigent: Heinrich Bender, Regie: Gerhard Weitzel).

    BN: Rudolf Betz 

  42. Historisches Ereignis
    1965

    26. Dezember: Die siebzehnjährige Franca Viola wird von einer Gruppe bewaffneter Männer, angeführt von ihrem Exfreund Filippo Melodia, aus ihrem Haus entführt. Ihre Mutter Vita Ferro, die versuchte, Franca aus dem Fluchtwagen zu retten, wird von dem fahrenden Auto mitgeschleift und blutend auf der Straße liegen gelassen. Francas Bruder Mariano wird, da er Franca nicht losließ, ebenfalls entführt und am Stadtrand ausgesetzt. Franca und Filippo werden eine Woche später im Haus von Filippos Schwester gefunden. Filippo wird verhaftet. Derartige Entführungen zur Erpressung von Heirat, genannt fuitina, sind nicht unüblich.

    BN: Wikimedia Commons/ Unbekannt -
    Public domain - https://it.wikipedia.org/wiki/File:Franca_viola_ritratto.jpg

  43. Historisches Ereignis
    1966

    Mario Gargiulo eröffnet in der Adalbertstraße die erste Pizzeria in München, „Bei Mario“.

    9. Dezember: Das neuntägige Gerichtsverfahren gegen Filippo Melodia beginnt. Es zieht große mediale Aufmerksamkeit auf sich, aufgrund der exzessiven Gewaltanwendung in Francas Violas Entführung, vor allem aber, weil sie sich mutig und ungewöhnlicher Weise gegen die sogenannte „Flintenhochzeit“ entschieden und stattdessen Anzeige gegen Melodia erhoben hatte. Es werden allgemein schärfere Strafen für Ehrenmorde und Zwangshochzeiten gefordert. Franca wird als feministische Ikone dargestellt, zieht sich aber selbst aus der Öffentlichkeit zurück.

  44. Werkrelevantes Ereignis
    1978

    25. Dezember: Premiere von Cavalleria rusticana / Pagliacci an der Bayerischen Staatsoper (Dirigent: Nello Santi, Regie: Giancarlo del Monaco).

    BN: Sabine Toepffer 

  45. Historisches Ereignis
    1981

    5. September: In Italien werden die Artikel des zur Strafminderung von Vergewaltigungen, Zwangshochzeiten und Ehrenmorden (Art. 519, 587) aufgehoben.

    Bezüglich der Praxis der fuitina lautete das Gesetz bisher: wenn ein Mann „gegen eine ledige und unverheiratete Frau Vergewaltigung oder fleischliche Gewalt begangen hat, könnte er, um den Prozess zu vermeiden oder um die verhängte Gefängnisstrafe zu beenden, dem Mädchen eine Flintenhochzeit anbieten, wodurch alle strafrechtlichen und sozialen Wirkungen seines Verbrechens entfallen“.

Das sagt die Presse

Süddeutsche Zeitung

Helmut Mauró

„In München singt Jonas Kaufmann hinreißend in „Pagliacci“ von Leoncavallo. Auch ansonsten gelingt die Staatsopernpremiere spektakulär unskandalös.“

„Dirigent Daniele Rustioni zaubert mit dem Bayerischen Staatsorchester einen Klangraum, in dem alles möglich scheint. So perfekt, dass man ihn wie eine natürliche Gegebenheit wahrnimmt, nicht als Ergebnis wohlkalkulierter genialischer Kunstarbeit.“

dpa
 

„Ivan Gyngazov singt die Altmeister als Turiddu bei seinem Hausdebüt beinahe an die Wand. Gefeiert werden Yulia Matochkina als Santuzza und Ailyn Pérez als Nedda - sowie Daniele Rustioni.“

Abendzeitung

Robert Braunmüller

„Daniele Rustioni lädt die Musik von Mascagni und Leoncavallo fern jeder Trivialität mit großen Emotion und großer Bedeutung auf.“

Münchner Merkur

Markus Thiel

„Jonas Kaufmann macht den Umschlag vom aufgekratzten zum mordwütigen Canio auch vokal plausibel.“

E. Buachidze; I. GyngazovI. Gyngazov; Y. Matochkina; E. BuachidzeW. KochA. PérezA. Pérez; J. KaufmannJ. Kaufmann; W. KochJ. Kaufmann; W. Koch; A. Pérez

Premierenmotiv © Somnath Bhatt