Die Liebe der Danae

Danae soll reich heiraten, um die Schulden ihres Vaters zu begleichen. Alle träumen hier vom Gold, Danae am meisten. Ein Mächtiger interessiert sich für sie und schickt einen anderen vor: Der passende Ehemann scheint gefunden. Doch dessen Reichtum ist an eine Bedingung geknüpft, die dem Lebensglück im Wege steht. Danae muss, Danae kann sich entscheiden zwischen Reichtum und Liebe, zwischen Traum und Leben, zwischen den Versprechungen des einen und „des fühlenden Herzens ewgem Geschenk“. 

Die „heitere Mythologie“ Die Liebe der Danae fügt verschiedene Sagen und Figuren des griechischen Altertums neu zusammen und erzählt die Geschichte einer Frau, die sich und ihre Liebe erfolgreich gegen Staatsraison und Götterwillkür behauptet. Was in der Vertonung ähnlicher Stoffe in der Barockzeit undenkbar scheint, was in Richard Wagners Der Ring des Nibelungen zum Untergang führt, hier ist es möglich: Der Gott tritt beiseite und macht den Weg frei für das Glück zweier Menschen. Umrahmt von einer Riege komischer Gestalten und einer Musik, in der immerzu das Gold glitzert, dem hier alle hinterherjagen.

Mit großem Orchester und großen Klängen blickt Richard Strauss in seinem Spätwerk auf Motive seiner eigenen Opern und der Musikgeschichte zurück. Die Uraufführung 1952 erlebte er nicht mehr. Nachdem das Werk an der Bayerischen Staatsoper zuletzt 1988 neu inszeniert worden ist, folgt nun die Deutung eines Teams rund um die Strauss-Kenner Claus Guth (Regie) und Sebastian Weigle (Musikalische Leitung).

Für Die Liebe der Danae findet sich ein Team ausgewiesener Strauss-Experten zusammen, dessen Mitglieder bereits vielfach miteinander und an der Bayerischen Staatsoper gearbeitet haben: Regisseur Claus Guth inszeniert nach Luisa Miller (2007), Bluthaus (2022) und Semele (2023) nun zum vierten Mal an der Bayerischen Staatsoper und hier erstmals Richard Strauss, mit dessen Opern er sich schon häufig auseinander gesetzt hat, u. a. Ariadne auf Naxos am Opernhaus Zürich, Salome an der Deutschen Oper Berlin und am Bolschoi-Theater Moskau sowie Die Frau ohne Schatten als Koproduktion zwischen Mailand, London und der Staatsoper Berlin. Sebastian Weigle, bis 2023 Generalmusikdirektor der Oper Frankfurt, dirigiert an der Bayerischen Staatsoper seit 2014 Opern von Richard Strauss und Richard Wagner und übernimmt nun erstmals die Musikalische Leitung einer Neuproduktion. Sebastian Weigle und Claus Guth haben an der Oper Frankfurt 2010 Daphne, 2015 Der Rosenkavalier und 2023 Elektra miteinander auf die Bühne gebracht. Wie bei Semele stammt das Bühnenbild von Michael Levine, der an der Bayerischen Staatsoper auch 2022 Das schlaue Füchslein ausstattete und an der Opéra national de Paris Capriccio und Elektra mit dem Regisseur Robert Carsen herausbrachte. Zum ersten Mal an der Bayerischen Staatsoper arbeitet die Kostümbildnerin Ursula Kudrna, die mit Claus Guth u. a. bei Salome am Bolschoi-Theater zusammenarbeitete.