VORTRAG: Traumort Erlösung – die letzten Beiträge von Wagner und Puccini zum Liebesdiskurs
Hinweis: Eintritt frei. Alle Veranstaltungen des Festspielschwerpunkts sind nur mit einem Ticket für die nachfolgende Vorstellung im Nationaltheater zugänglich.
Der Fokus der diesjährigen Opernfestspiele liegt auf den mannigfaltigen Begrifflichkeiten Richard Wagners und Giacomo Puccinis von Liebe zwischen Caritas und Ekstase. So verschieden die beiden Komponisten in ihrer Persönlichkeit auch sind: Beschäftigt haben sie sich lebenslang mit der klanglichen Gestaltung von Gefühlen, vor allem den unerfüllten, die uns mit Macht ergreifen, und dabei wie kaum andere das Extreme nicht nur nicht gescheut, sondern geradezu gesucht. Beide haben letzte Werke hinterlassen, den Parsifal und die in der nächsten Spielzeit wieder zu erlebende Turandot, die einen zwangsläufigen Bruch zu ihrem bisherigen Schaffen zeigen und dabei auch die Frage danach stellen, ob es aus dem Labyrinth von Lust und Leid Erlösung geben kann, in welcher Form auch immer.
Lydia Rea Hartl studierte Medizin, Psychologie und Musikwissenschaft in München und promovierte zur Dr. med. und Dr. phil. 1992 habilitierte sie im Fach Psychologie mit einer Schrift zum Leib-Seele-Problem und zur Geschichte des Körperverständnisses. Nach Forschungstätigkeiten am Max-Planck-Institut für Psychiatrie und an der LMU München wurde sie 1994 Professorin für Wahrnehmungspsychologie an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung Karlsruhe. Daneben lehrte sie an der Universität Orléans. 2002 wurde sie als Honorarprofessorin an die LMU München berufen und erhielt im selben Jahr den Ehrendoktortitel der Universität Orléans. Von 2001 bis 2007 war sie Kulturreferentin der Stadt München. Sie forscht und publiziert vor allem zu Kulturwissenschaften, Multimedialität, Transkulturalität und Life Sciences.